Interventions for nausea and vomiting in early pregnancy.

Category Systematic review
JournalCochrane Database of Systematic Reviews
Year 2015
HINTERGRUND: Viele Frauen leiden in der Frühschwangerschaft an Übelkeit, Würgereiz und Erbrechen. Auf Frauen mit dieser Symptomatik hat dies erhebliche körperliche, soziale und psychische Auswirkungen. Dies ist eine Aktualisierung eines Reviews zu Interventionen gegen Übelkeit und Erbrechen in der Frühschwangerschaft von 2014. ZIELE: Die Beurteilung der Alltagswirksamkeit und Sicherheit aller Interventionen gegen Übelkeit, Erbrechen und Würgereiz in der Frühschwangerschaft bis zur 20. Schwangerschaftswoche. LITERATURSUCHE: Wir suchten im Cochrane Pregnancy and Childbirth Group’s Trials Register und im Cochrane Complementary Medicine Field’s Trials Register (19. Januar 2015) und in den Literaturverzeichnissen der gefundenen Studien. AUSWAHLKRITERIEN: Alle kontrollierten randomisierten Studien zu jeglicher Intervention gegen Übelkeit, Erbrechen und Würgereiz in der Frühschwangerschaft. Wir schlossen Studien mit Interventionen gegen Hyperemesis gravidarum aus, die von einem anderen Cochrane Review erfasst werden. Ebenso schlossen wir quasi-randomisierte Studien und Studien mit Crossover-Design aus. DATENERHEBUNG UND -ANALYSE: Vier Review-Autoren, jeweils als Paare, beurteilten die Eignung der Studien, bewerteten unabhängig voneinander das Risiko für Bias und extrahierten die Daten der eingeschlossenen Studien. WESENTLICHE ERGEBNISSE: 41 Studien mit 5449 Frauen erfüllten die Einschlusskriterien. Diese Studien untersuchten mehrere Interventionen, wie z.B. Akupressur, Elektroakupunktur, Akupunktur, Ingwer, Kamille, ätherisches Zitronen- und Pfefferminzöl, Vitamin B6 und verschiedene Antiemetika. Wir konnten keine Studie zu Ernährungsweise oder anderen Empfehlungen zur Lebensführung finden. Die Evidenz für die Alltagswirksamkeit der P6 Akupressur, Aurikular-(Ohr-)Akupressur und Elektroakupunktur des P6 war eingeschränkt. Akupunktur (P6 oder traditionelle) zeigte keinen signifikanten Nutzen für Frauen in der Schwangerschaft. Die Anwendung von Ingwerprodukten könnte für die betroffenen Frauen hilfreich sein, aber die Evidenz der Alltagswirksamkeit war eingeschränkt und nicht konsistent, obwohl in drei kürzlich durchgeführten Studien Ingwer besser als Placebos abschnitt. Die Studien lieferten nur eingeschränkte Evidenz, die für den Einsatz pharmakologischer Substanzen, einschließlich Vitamin B6, Doxylamin-Pyridoxin und andere Antiemetika, zur Linderung von Erbrechen und leichter bis mittlerer Übelkeit sprach. Es gab wenig Information über unerwünschte Wirkungen auf Mutter und Kind und über psychologische, soziale oder gesundheitsökonomische Endpunkte.Aufgrund von Heterogenität der Studienteilnehmerinnen, der Interventionen, der Vergleichsgruppen und der gemessenen oder berichteten Endpunkte konnten wir die Ergebnisse der Studien für die meisten Endpunkte nicht poolen. Die methodische Qualität der eingeschlossenen Studien war unterschiedlich. Das Risiko für Bias der meisten Studien war niedrig in Bezug auf Performance-Bias, Detektions-Bias und Attritions-Bias. Für viele Studien war das Risiko für Selektionsbias unklar und fast die Hälfte der Studien berichteten nicht die vorab festgelegten Endpunkte. SCHLUSSFOLGERUNGEN DER AUTOREN: Angesichts der hohen Prävalenz von Erbrechen und Übelkeit, benötigen Frauen und Gesundheitsfachleute eine klare Anleitung über wirksame und sichere Interventionen, basierend auf systematisch untersuchter Evidenz. Es besteht ein Mangel an qualitativ hochwertiger Evidenz, um eine bestimmte Intervention zu empfehlen. Das bedeutet nicht, dass die untersuchten Interventionen ineffektiv sind, sondern dass die Evidenz für eine bestimmte Intervention noch unzureichend aussagekräftig ist. Die Schwierigkeiten, die Ergebnisse der eingeschlossenen Studien zu interpretieren und zu poolen, zeigt deutlich den Bedarf an spezifischen, konsistenten und klar begründeten Endpunkten und nach Ansätzen, diese in wissenschaftlichen Studien zu messen.  ANMERKUNGEN ZUR ÜBERSETZUNG: G. Krüger, freigegeben durch Cochrane Deutschland.
Epistemonikos ID: 5f3bcce48155584947b5c46e3293b560a02dbeaa
First added on: Dec 12, 2015